Zahlreiche Aichwalder Bürgerinnen und Bürger haben in den letzten Wochen Post von der Deutschen Telekom erhalten: Darin ist zu lesen, dass der Bau ihres Glasfaser-Hausanschlusses, der ursprünglich bis Ende August fertiggestellt sein sollte, „vorübergehend zurückgestellt“ wurde. „Diese Situation ist für Aichwald mehr als unbefriedigend“, so Bürgermeister Andreas Jarolim. Er habe diesbezüglich auch bereits Gespräche mit der Telekom geführt; nach deren Aussage übersteige die Nachfrage nach Glasfaser-Anschlüssen in Deutschland aber derzeit die vorhandenen Montage- und Baukapazitäten - obwohl das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits mit vielen nationalen und internationalen Partnern zusammenarbeite.
Vor diesem Hintergrund hat sich die Telekom dazu entschieden, zunächst diejenigen Anschlüsse fertigzustellen, für die bereits ein Glasfaser-Tarif bei der Telekom selbst oder einem anderen Telekommunikationsanbieter beauftragt wurde. Reine Infrastruktur-Aufträge würden hingegen vorübergehend zurückgestellt und zu einem späteren Zeitpunkt gebaut; aktuell könne diese Zurückstellung zu einer Verzögerung von mehr als einem Jahr führen. „Wer einen Glasfaseranschluss braucht und einen entsprechenden Vertrag abschließt, ob bei der Telekom oder einem anderen Anbieter, der bekommt diesen auch“, stellt Jarolim klar.
Alle Haus-Anschlüsse, für die ein entsprechender Glasfaser-Tarif beauftragt wurde, würden wie geplant fertiggestellt. Sobald diejenigen Haushalte, die ein entsprechendes Schreiben von der Telekom erhalten haben, einen entsprechenden Vertrag abschließen, werde die Zurückstellung automatisch aufgehoben, so die Auskunft seitens der Telekom. „Dies bedeutet nicht, dass die Straßen dann zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal aufgerissen werden müssen“, betont Bauamtsleiter Ansgar Voorwold. Lediglich bei kleineren Wegen könnten erneute Bauarbeiten notwendig werden.
Auch der Gemeinderat hatte in seiner letzten Sitzung Unmut und Unverständnis über das Vorgehen der Telekom geäußert: Zuerst habe man als Gemeinde den Glasfaserausbau mit Bürgerveranstaltungen und Werbung massiv unterstützt, um möglichst viele Interessenten zu gewinnen und nun würden zahlreiche Bürgerinnen und Bürger erst einmal nicht mit einem Hausanschluss ausgestattet, fasste Manuel Dorn von der CDU-Fraktion die Stimmung innerhalb des Gremiums zusammen.
Bürgermeister Jarolim sagte zu, die Bürgerschaft in Sachen Glasfaseranschluss auf dem Laufenden zu halten und mit der Telekom weiter im Gespräch zu bleiben, um eine Verbesserung der Situation herbeizuführen.