Schwätzbänkle in Aichwald soll gegen Einsamkeit helfen
Seit Donnerstag, 15. Juni gibt es in Aichwald eine Sitzgelegenheit der ganz besonderen Art: Mit der offiziellen Einweihung des „Schwätzbänkles“ in der Schanbacher Ortsmitte wollen Seniorenrat und Verwaltung insbesondere älteren Menschen die Möglichkeit bieten, zwanglos mit anderen ins Gespräch zu kommen. Versehen mit der Aufschrift „Schwätzbänkle – Nehmen Sie hier Platz, wenn Sie ein Schwätzle halten wollen“ lädt die Bank dazu ein, sich mit anderen Aichwalder Bürgerinnen und Bürgern auszutauschen, Neuigkeiten zu teilen oder ganz einfach miteinander zu plaudern.
„Die zunehmende Vereinsamung und soziale Isolation älterer Menschen ist nicht erst seit Corona ein großes gesellschaftliches Problem,“ weiß Michal Neumann, Sprecher des Aichwalder Seniorenrats. Dieser hatte sich gleich für die Idee seiner stellvertretenden Sprecherin, Hannelore Pfannenschmid, begeistert, ein Schwätzbänkle in Schanbach aufzustellen. Zentral in der Seestraße gegenüber der Bäckerei Stolle gelegen, sollen auf dem Bänkchen Kontakte geknüpft, interessante Gespräche geführt, Bekanntschaften geschlossen und die Einsamkeit bekämpft werden. Neumann ist zuversichtlich, dass das Bänkchen gut angenommen wird: Vom Landesseniorenrat Baden-Württemberg, der die „Schwätzbänkle-Aktion“ im Herbst 2021 gestartet hat, habe man viele positive Rückmeldungen erhalten.
Auch in der Verwaltung stieß die Idee des Aichwalder Seniorenrats, der die Aufstellung des „Schwätzbänkles“ mit einer Spende von 500 Euro unterstützt, auf breite Zustimmung: „Das Schwätzbänkle bietet in unserer Gemeinde einen zentral gelegenen Treffpunkt und lädt auf ganz einfache Weise zum Gespräch ein. Wir hoffen, dass viele dieses Angebot annehmen werden“, so Bürgermeister Andreas Jarolim. Das Bänkle richte sich aber nicht nur an Seniorinnen und Senioren, stellt Jarolim klar: „Alle, die hier Platz nehmen signalisieren, dass sie Lust auf ein Schwätzchen haben oder sich gerne die Zeit nehmen, anderen zuzuhören.“ Deshalb habe die Verwaltung gerne die Einweihung des „Schwätzbänkles“ dazu genutzt, eine bereits bestehende „in die Jahre gekommene“ zweite Bank in direkter Nachbarschaft zu erneuern, „in der Hoffnung, dass sich hier ein Ort für Kommunikation, Begegnung und geselligen Austausch entwickeln kann.“
Um mögliche Schwellenängste in der Anfangsphase des „Schwätzbänkles“ abzubauen, werden die Mitglieder des Aichwalder Seniorenrats in den nächsten Wochen immer wieder selbst auf der Bank Platz nehmen. Auch Bürgermeister Jarolim wird auf dem Bänkle anzutreffen sein und für „Gespräche im Vorbeigehen“ zur Verfügung stehen (Termine werden rechtzeitig im Amtsblatt bekanntgegeben). Der Aichwalder Seniorenrat kann sich zudem vorstellen, weitere interessante Gesprächspartner aus Gesellschaft, Politik oder Kirche auf ein Schwätzle einzuladen – ohne die Grundidee des „Schwätzbänkles“ aus den Augen zu verlieren, wie Neumann betont: „Im Vordergrund steht das niederschwellige Angebot, spontan und zwanglos auf dem Bänkle mit anderen ins Gespräch zu kommen.“